Bei einem Südafrikanischen Kunden wurden die beiden Öfen um eine gemeinsame THEISEN Desintegrator Nassgasreinigung erweitert. Mit dieser 1-für-2-Lösung werden nicht nur die Emissionen erwartungsgemäß effektiv gemindert. Auch die Prozesse beider Ofenanlagen sind nun individuell optimiert; trotz der neuen Kopplung über die gemeinsame Gasreinigung und ohne Kompromiss hinsichtlich betrieblicher Flexibilität bei sogar erhöhter Sicherheit. Das Projekt zeigt, dass auch end-of-pipe-Emissionsminderung, smart gedacht und ausgeführt, mit deutlich reduzierten Investitions- und Betriebskosten realisiert und zugleich Prozessoptimierung erreicht werden kann.
Der THEISEN Desintegrator
- ist der effektivste Nasswäscher zur Abscheidung von Partikeln und auch Schadgasen mit Reingaswerten meist deutlich unterhalb der Emissionsgrenzwerte,
- ist das inhärent sichere Prozessgebläse zur Förderung von toxischen und potentiell explosiven (CO/H2) Gasen bei gleichzeitiger Erfüllung wichtiger Prozessfunktionen wie die der Ofendruckregelung und der Druckerhöhung für die nachfolgende Gasnutzung,
und dies alles integriert in einer Maschine.
Im neuen System werden die Leistungsfähigkeit und die Flexibilität dieser Maschine genutzt, um mit nur einem Desintegrator die Partikel- und Schadgas-reichen CO/H2-Abgas beider Ofenanlagen zu reinigen. Die Gasströme werden jeweils in den Gegenstrom-Gaskühlern abgekühlt, wassergesättigt und vorgereinigt, bevor sie nach passieren der Ofendruck-Regelklappen und der inhärent gasdichten Überströmventile gemischt werden. Die finale Reinigung des (einzelnen Ofen- oder des Misch-)Gases erfolgt im (1-für-2) Desintegrator, der das Reingas nachfolgend durch den Wasserabscheider und die Reingas-Regelklappe zum Kamin mit Fackelzündung drückt.
Die Öfen können weiterhin unabhängig voneinander an- und abgefahren bzw. betrieben werden und sind durch geschlossene Überströmventile gegeneinander und zur Gasreinigung hin isoliert. Ohne Einfluss auf die jeweils andere Ofenanlage, kann jeder Ofen durch Öffnen des Überströmventils auf die Gasreinigung geschaltet werden; und ebenso durch Schließen dieses Wasserverschlusses wieder weggeschaltet werden. Ebenso können auch beide Öfen im Reingasbetrieb fahren.
Durchgeführte Emissionsmessungen bestätigen, dass das Reingas hinsichtlich der Feststoffe und der Gasverbindungen alle Genehmigungswerte deutlich unterschreitet. Dies, bedingt durch den flexiblen Anlagenbetrieb mit einem oder zwei Öfen, bei sehr variablen Gasdurchsätzen und entsprechend angepasster Drehzahl und Last des Desintegrators. Durch den flexibel eingestellten Gebläsezug können zudem die beiden Ofendruck- sowie die gemeinsame Reingas-Regelklappen jederzeit in ihrem wirksamsten und dennoch druckverlustarmen Öffnungsbereich gefahren werden, was wiederum eine akkurate Regelung der beiden, ggf. auch unterschiedlich vorgegebenen Ofendrücke ermöglicht.
Im Vergleich zur üblichen Nachschaltung einer individuellen Gasreinigung hinter jeden Ofen, konnten die Investitionskosten durch den Einsatz nur eines Desintegrators mit nur einem drehzahlvariablen Antrieb deutlich reduziert werden. Zudem werden auch die laufenden Kosten gesenkt, wobei zwei Effekte insbesondere für Südafrika relevant sind. Mit der Anpassung der Desintegrator-Drehzahl wird der Strombedarf minimiert; und die reduzierten Verdampfungsverluste nur einer Anlage schonen die wertvolle Ressource Wasser.
Der Umbau und die Erweiterung von Bestandsanlagen sind durch limitierten Einbauraum und die begrenzte Tragfähigkeit des vorhandenen Stahlbaus meist anspruchsvoll. Die größte Herausforderung, wenn nur ein Desintegrator flexibel, sicher und optimiert zwei Öfen bedienen soll, ist jedoch die Anlagensteuerung. Durch einen hohen Automatisierungsgrad wurde eine transparente “1-Click“-Bedienung erreicht, die einen sicheren Betrieb mit flexibler Zu- und Wegschaltung beider Öfen ohne weiteren Eingriff der Anlagenfahrer ermöglicht.
